2006 06. Okt

Hat schonmal jemand versucht, auf der Homepage der DB AG Informationen zur Kündigung einer BahnCard zu finden?

Man sollte ja denken, dass ein Unternehmen, welches Produkt A anbietet, über alle Optionen in Zusammenhang mit diesem Produkt A auch informiert. Dazu gehörte dann wohl auch die Kündigung. Also, vielleicht jetzt. Autsch, da habe ich mich wohl geschnitten. Tut die Bahn nämlich zumindest aktuell nicht.

Die Google-Suche fördert dabei nur dubiose Forenbeiträge zutage und leider keine hilfreichen Infos, geschweige denn eine Unterseite von bahn.de. Auch auf der Seite selbst führt eine Suche nach dem Begriff „Kündigung“ nur zu völlig sinnlosen 21 Treffern. Versuch gefällig?

Ich versuche es jetzt folgendermaßen: Fax mit BC-Nummer und Unterschrift an die BahnCard-Service-Nummer 01805 / 34 00 35 (12 Cent / Min.), immerhin die steht hinten auf der BahnCard drauf. Mal sehen, was passiert.

Ist doch echt lächerlich, dass ich eine halbe Stunde brauche, um sowas zu kündigen. Mannmann.

Update
LOL. Fax an die Nummer funktioniert natürlich nicht. Daher Anruf bei der Hotline per Telefon. Nach erträglichen 2:44 Minuten, von denen 17 Sekunden Gespräch und der Rest (kostenpflichtige) Wartezeit & Werbebeschallung waren, erfahre ich nun die (vorläufige) Lösung.

Ohne weitere Umschweife präsentiere ich: die aktuelle BahnCard-Faxnummer für Kündigungen: 044 / 21 999 800.

Update II
Offensichtlich hat sich zwischenzeitlich -mal wieder- alles geändert: hier die aktuellen Infos zur Kündigung.

2006 12. Jul

Ohne weiteren Kommentar eine Mail von mir an die DB.

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 11.07.2006 um 18.32 Uhr bin ich in Wiesbaden Hbf in Ihren InterRegio in Richtung Frankfurt / Main Hbf zugestiegen. Mein Fahrtziel war Bayreuth. Ihre Mitarbeiterin Frau D. (KiN-Gruppe K.) informierte mich dann während der Fahrt mit bemerkenswerter Impertinenz darüber, dass sie mir eine Fahrkarte nicht verkaufen würde. Als Beleg für die Richtigkeit ihres Vorgehens zeigte sie mir in wirrer Reihenfolge einige zerknüllte interne Briefe aus 2005 und ein ebenso mitgenommenes kleines Büchlein, durch welche dieses Vorgehen angeblich legitimiert sei.

Auf meinen wiederholten Einwand, dass ich nach Bayreuth wolle und nicht nach Frankfurt am Main und damit meine Fahrt keine Regionalfahrt, sondern eine Fernreise sei, entgegnete die Dame, dass ich aber in einem Zug nach Frankfurt am Main säße und sie mir daher keine Fahrkarte verkaufen werde. Freundlicher Weise wurden mir die Entscheidungsalternativen „Aussteigen“ oder „erhöhtes Berförderungsentgelt“ zur freien Wahl gestellt, über die ich zu diesem Zeitpunkt inklusive meiner Mitreisenden nur ungläubig lachen konnte.

Dass ich bis auf wenige ICE-Verbindungen via Mainz Hbf keine andere Möglichkeit habe, von Wiesbaden nach Bayreuth zu gelangen, können sie sicherlich an Ihren Unterlagen / Fahrplänen nachvollziehen.

Jedenfalls wurde ich schließlich mit einer Nachzahlungsaufforderung bedacht, da ich mich weigerte auszusteigen. Schon ihre Kollegin am Serviceschalter in Frankfurt am Main konnte sich dieses Vorgehen nicht erklären und stellte mir dann anstandslos eine Fahrkarte nach Bayreuth aus und bemerkte, dass ein Fahrkartenkauf auch im Zug hätte möglich sein müssen. Ich bin das auch nicht anders gewohnt, da ich zeitweise meine Fahrkarten Richtung Wiesbaden auch in REs zwischen Bayreuth und Nürnberg kaufe.

Als Belege liegen dieser Mail eine Kopie meiner Fahrkarte (die ich erst in Frankfurt am Main kaufen konnte) sowie der Nachforderungsbeleg bei. Ich bitte Sie, die entsprechende Nachforderung zu stornieren und mir das Storno schriftlich zu bestätigen.

Des Weiteren kann ich leider nur feststellen, dass insbesondere die Kundenorientierung Ihrer Mitarbeiter in Einzelfällen wie dem von Frau D. nur als mangelhaft bezeichnet werden kann. Insbesondere als BahnCard-Kunde erwarte ich eigentlich die Möglichkeit, meine regelmäßigen Reisen mit der Bahn mit überschaubarem Aufwand durchführen zu können. Durch „Zwischenfälle“ wie diesen bin ich gezwungen, zusätzliche Wege zu Serviceschaltern, Telefonate, Emails etc. pp. in Kauf zu nehmen, die meine knappe Freizeit weiter einschränken.

Der (einzige) positive Aspekt dieser Vorkommnisse ist, dass ich nun mit Sicherheit sagen kann, dass Situationen wie die in Sketchen von Loriot nicht dessen blühender Phantasie entsprungen sind, sondern augenscheinlich bis heute unsere Realität tagtäglich bereichern.

Mit freundlichen Grüßen.

2006 21. Mrz

Update 25. Juli 2009
Offensichtlich wäre die Anpassung meiner ursprünglichen Beiträge nicht nötig gewesen. Noch immer, fast drei Jahre später, scheint die Euroweb GmbH auf unseriöse Art und Weise ihren Geschäften nachzugehen. Weitere Details hier und hier.

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An dieser Stelle fand sich bis heute [08.11.2006] ein Bericht über die Euroweb Internet GmbH, ihre Geschäftspraktiken und Produkte.

Nachdem mich der Geschäftsführer der Euroweb Internet GmbH kontaktiert hat und wir ein informelles Gespräch zu den Hintergründen meines Posts geführt haben, habe ich mich entschlossen, den Artikel bis auf weiteres aus dem Blog zu entfernen.

Zur Information der Leser seien noch einige Gründe genannt:

  • Auch als Blogger, in meinem Fall ist das so eine Art Hobby-Autoren-Status, hat man meiner Meinung nach eine Verantwortung den eigenen Inhalten und deren möglichst vollständiger Richtigkeit gegenüber. In meinem Artikel habe ich mich unter anderem auf Quellen bezogen, deren qualitative Relevanz ich nicht abschließend einschätzen konnte.
  • Alles hat seine Zeit. Die Vorkommnisse, auf die ich mich bezog, datierten aus dem ersten Quartal 2006. Mein Gesprächspartner hat mir zwar nicht faktisch belegbar aber immerhin glaubhaft machen können, dass zumindest die damals mangelhafte Qualität vieler Euroweb-Seiten auf bestimmte unternehmenspolitische Entscheidungen nicht unerheblicher Reichweite zurückzuführen waren (in diesem Fall eine Firmenübernahme und anschließende -integration inkl. technischer Umsetzung). Ob und inwiefern das stimmt oder nicht kann ich nicht beurteilen, kann aber aus meiner eigenen Berufserfahrung heraus feststellen, dass diese Aussage durchaus zutreffend sein kann.
  • Die zweite Chance. Auch Organisationen können sich ändern. Können. Klingt jetzt vielleicht naiv, aber wie gesagt: ich kann weder die alte Artikel-Perspektive wirklich belegen, noch diejenige, die mir heute eröffnet wurde. In jedem Fall gilt jedoch „in dubio pro reo“ – im Zweifel für den Angeklagten. Da ich niemandem schaden möchte, dessen Schuld ich nicht lückenlos nachweisen kann, habe ich wie oben beschrieben entschieden und selbst wenn die Fakten von damals korrekt waren, könnte man die Zeit bis jetzt -mit diesem Artikel an prominenter Stelle bei Google- als eine Art „Strafe“ interpretieren, die irgendwann auch mal enden darf.
  • Going Live. Der letzte und wichtigste Grund ist aber, dass mein Gesprächspartner mir anbot, sich vor Ort und auf seine Kosten einen Eindruck vom Unternehmen und seinen Strukturen zu verschaffen. Kritiker können jetzt natürlich einwenden, dass man auch in dieser Situation getäuscht werden kann. Natürlich bedeutet selbst dass nicht, dass ich danach alles weiß, schon gar nicht aus der Vergangenheit – aber bessere Informationen als die aus erster Hand und vor Ort gibt es nunmal nicht. Wenn mein Terminplaner es zulässt, werde ich auf das Angebot im nächsten Jahr eingehen und diesen Post entsprechend aktualisieren.

Mir ist vollkommen bewusst, dass diese Entscheidung diskutabel ist. Ich habe mich in diesem Fall allerdings nach kurzem Nachdenken für eine Lösung entschieden, die ich für mich am besten vertreten kann. Wer diskutieren will: in den Kommentaren ist Platz und mein Kontaktformular steht jedem offen 🙂

…und nein, ich habe kein Geld bekommen 😉

2006 14. Feb

Irgendwann im letzten Jahr wurde ich über einen Artikel der Seite FAZ.NET auf einen besonderen Wecker aufmerksam: den Wurfwecker Smash. Wie der Name impliziert, kann man diesen ausschalten, indem man ihn gegen die Wand oder sonstwohin schleudert. Ein ideales Geburtstagsgeschenk.

Direkt im Artikel verlinkt: der Anbieter, namentlich der Webshop desaster.com. Ich bestelle also dort am 30.11.2005 den Wurfwecker Smash und zahle via PayPal – das Geld ist also sofort beim Shop! Da ich es eilig habe, schicke ich eine kurze Mail an den Shop, in dem ich Frage, ob eine Lieferung bis zum 3.12.2005 möglich sei. Die Antwort vom Shop:

Hallo KUNDE,

das klappt! geht am Montag raus. Da Du keine Variante angegeben hattest wählen wir Fussball. Das ist die einzige die derzeit auf Lager ist.

Herzliche Grüße
Deine desaster.com Crew

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2006 06. Feb

Man muss ja auch mal positive Erfahrungen zu Blog bringen. Meine Diplomarbeit befasst sich mit Konsumentenverhalten. Neulich sitze ich beim Frisör und gegen ihre sonstige Gewohnheit legt mir die Dame einen FOCUS vor die Nase, obwohl der Laden leer ist und ich sofort bedient werden kann. Titelthema: „Kognitionsforschung“. Das ist umso erstaunlicher, als dass das Heft die Nummer 24/2005 trug, also aus Juni 2005 stammt. Was ein Zufall.

Da das Heft aus dem Lesezirkel stammt, konnte mir die Dame das leider nicht mitgeben, dass ich es mir zum Kopieren hätte leihen können ging mir erst später auf. Also rufe ich in der FOCUS-Redaktion an, um das Heft nachzubestellen. Leider sei es vergriffen, aber mit Kopien der fraglichen Artikel könne man mir gerne aushelfen. Ich maile den Damen im Verlag also meine Adresse und siehe da, zwei Tage später habe ich fein säuberlich gezogene Kopien mit einer netten handschriftlichen Notiz, dass diese kostenlos seien.

Sowas ist doch mal was Schönes… Habe auch grade angerufen und habe artig „Danke“ gesagt.

2006 19. Jan

Die Deutsche Bahn AG ist bekanntlich eines derjenigen Unternehmen, deren Ruf in den letzten Jahren -zu Recht oder zu Unrecht- massiv gelitten hat. Als Kunde erwarte ich genrell eine gewisse Serviceorientierung bei allen Unternehmen. Bei einem, dem ich jedes Jahr ca. 1.000 EUR nur von privat zzgl. 200 EUR für eine Kundenkarte lasse, erwarte ich auch schonmal etwas mehr.

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2006 10. Jan

„Geht ein Kunde an den Bahnschalter“. Glaubt man jedem Leidensbericht, den einem wartende Passagiere der Bahn manchmal auch ungefragt mitteilen, dann wäre diese Aussage in 100% der Fälle der Auftakt zu etwas Witzigem oder Schlimmerem.

Was ich wollte? Nicht viel. Meine Freundin steht am Schalter und ordert eine Fahrkarte für:

  • zwei Personen
  • von Bonn nach Bayreuth
  • mit zwei Bahncards 50

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