Euroweb, Internet, Turbonepp?
Update 25. Juli 2009
Offensichtlich wäre die Anpassung meiner ursprünglichen Beiträge nicht nötig gewesen. Noch immer, fast drei Jahre später, scheint die Euroweb GmbH auf unseriöse Art und Weise ihren Geschäften nachzugehen. Weitere Details hier und hier.
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An dieser Stelle fand sich bis heute [08.11.2006] ein Bericht über die Euroweb Internet GmbH, ihre Geschäftspraktiken und Produkte.
Nachdem mich der Geschäftsführer der Euroweb Internet GmbH kontaktiert hat und wir ein informelles Gespräch zu den Hintergründen meines Posts geführt haben, habe ich mich entschlossen, den Artikel bis auf weiteres aus dem Blog zu entfernen.
Zur Information der Leser seien noch einige Gründe genannt:
- Auch als Blogger, in meinem Fall ist das so eine Art Hobby-Autoren-Status, hat man meiner Meinung nach eine Verantwortung den eigenen Inhalten und deren möglichst vollständiger Richtigkeit gegenüber. In meinem Artikel habe ich mich unter anderem auf Quellen bezogen, deren qualitative Relevanz ich nicht abschließend einschätzen konnte.
- Alles hat seine Zeit. Die Vorkommnisse, auf die ich mich bezog, datierten aus dem ersten Quartal 2006. Mein Gesprächspartner hat mir zwar nicht faktisch belegbar aber immerhin glaubhaft machen können, dass zumindest die damals mangelhafte Qualität vieler Euroweb-Seiten auf bestimmte unternehmenspolitische Entscheidungen nicht unerheblicher Reichweite zurückzuführen waren (in diesem Fall eine Firmenübernahme und anschließende -integration inkl. technischer Umsetzung). Ob und inwiefern das stimmt oder nicht kann ich nicht beurteilen, kann aber aus meiner eigenen Berufserfahrung heraus feststellen, dass diese Aussage durchaus zutreffend sein kann.
- Die zweite Chance. Auch Organisationen können sich ändern. Können. Klingt jetzt vielleicht naiv, aber wie gesagt: ich kann weder die alte Artikel-Perspektive wirklich belegen, noch diejenige, die mir heute eröffnet wurde. In jedem Fall gilt jedoch „in dubio pro reo“ – im Zweifel für den Angeklagten. Da ich niemandem schaden möchte, dessen Schuld ich nicht lückenlos nachweisen kann, habe ich wie oben beschrieben entschieden und selbst wenn die Fakten von damals korrekt waren, könnte man die Zeit bis jetzt -mit diesem Artikel an prominenter Stelle bei Google- als eine Art „Strafe“ interpretieren, die irgendwann auch mal enden darf.
- Going Live. Der letzte und wichtigste Grund ist aber, dass mein Gesprächspartner mir anbot, sich vor Ort und auf seine Kosten einen Eindruck vom Unternehmen und seinen Strukturen zu verschaffen. Kritiker können jetzt natürlich einwenden, dass man auch in dieser Situation getäuscht werden kann. Natürlich bedeutet selbst dass nicht, dass ich danach alles weiß, schon gar nicht aus der Vergangenheit – aber bessere Informationen als die aus erster Hand und vor Ort gibt es nunmal nicht. Wenn mein Terminplaner es zulässt, werde ich auf das Angebot im nächsten Jahr eingehen und diesen Post entsprechend aktualisieren.
Mir ist vollkommen bewusst, dass diese Entscheidung diskutabel ist. Ich habe mich in diesem Fall allerdings nach kurzem Nachdenken für eine Lösung entschieden, die ich für mich am besten vertreten kann. Wer diskutieren will: in den Kommentaren ist Platz und mein Kontaktformular steht jedem offen 🙂
…und nein, ich habe kein Geld bekommen 😉
22. März 2006 um 01:08 Uhr
Nachgetreten: Euroweb Internet GmbH…
Wie schafft eine Firma, die das Erstellen und Hosten von Webseiten für kleine Gewerbetreibende zum mehr als 10-fachen des üblichen Preises anbietet, es bis auf den dritten Platz der Technorati Keyword-Suche zu bringen? Die Euroweb Internet GmbH und …..
2. Februar 2007 um 12:03 Uhr
Hallo,
na dann nutze ich mal die Möglichkeit zum Kommentar. Selbstverständlich respektiere ich den Schritt eines Bloggers, seine Berichterstattunmg zu überdenken, wenn er sich über ihre Aktualität und Gesicherheit im Zweifel ist. Finde ich auch richtig und gut. Aber vielleicht ist ja eine andere Sichtweise auch interessant.
Denn auch mich rief der Geschäftsführer der Firma Euroweb an. Leider konnte Herr Preuß nicht für mich überzeugend die Diskrepanz erklären, die zwischen jenen vielen Berichten von betroffenen Kunden liegt, die immer wieder Blogger darüber unterrichten, dass ihnen kostenlose Referenzwebsiten angeboten wurden, und seiner Darstellung, daß solche fragwürdigen Methoden – abgesehen von unkontrollierbaren Ausnahmen bei Vertriebsmitarbeitern – nicht passieren würden.
Diese Berichte stammen nicht nur aus der Zeit aus der Zeit vor März 2006, sondern aktuell auch aus diesen Monaten. Auch im Internet tauchen immer wieder Bercihte auf. Siehe den ganz aktuellen Bericht dieser mal ganz anders betroffenen Firma, siehe diesen Bericht oder diesen. Auch mich selbst erreichen immer wieder Berichte – vor 5 Tagen wieder einer.
Glücklicherweise sind mittlerweile mehrere Anwaltskanzleien in Deutschland miteinander verschaltet, die Situation ist also nicht mehr so wie im Frühjahr. Der Wind wurde deutlich schärfer.
Organisationen können sich ändern. Ja, können. Aber wenn wir auf strukturelle Verstrickungen stoßen, dann ist dieses Können unter Umständen eher theoretischer Natur. Denn es geht und ging immer nur am Rande um mangelende Qualität von Websites. Es geht um die Vertriebsmethoden. Denn die bringen die Kunden. Und diese strukturellen Verstrickungen (z.B. in Firmennetze) sind nicht mit ein paar zusätzlichen Webmitarbeitern zu lösen. Diese strukturellen Verstrickungen werden durch die Schwesterfirmen in den Niederlanden und in Belgien deutlich, über die dieses bekannte Magazin schrieb: “Dutzende Kleinunternehmer fühlen sich betrogen“. Was auf diesem Forum wiederum berichtet wird, stammt aus dem November 2006. Und dieses Forum titelte sogar: “proximedia = prutsermedia”. Dort melden sich fortlaufend Kunden. Die jüngsten Fälle dort sind ebenfalls ganz frisch, sie stammen von Ende Januar 2007.
Das Gespräch, das ich mit der Firma Euroweb hatte, war eher bizarrer Natur. Ich sprach ihn auf die Kundenberichte und vieles mehr an, und erhielt keine mich zufriedenstellende Antwort. Und nur Tage später meldete sich – der nächste Betroffene.
Das bedeutet aber nicht, daß ich den hiesigen Schritt nicht verstehen kann.
Grüsse
Julio Lambing
21. Juni 2012 um 15:22 Uhr
Aber wer traut sich jetzt auch noch zu sagen, dass ihm die Arbeit bei euroweb sehr gefallen hat und er zufrieden war? Da muss der Kunde doch fast mit Spot rechnen, sich auf diese Firma eingelassen zu haben.. hierzu auch nochmal sehr interessant [url=http://www.thomas-brdaric.de/2012/06/15/die-beruhmte-%E2%80%9Euber-uns%E2%80%9C-seite-das-euroweb-urteil/]diese Website[/url]
5. Februar 2007 um 22:26 Uhr
Hi Julio,
auch ich kann deine Position nachvollziehen. Ich kenne deine Artikel und Recherchen und weiß, dass du viel Zeit in fundierte Arbeiten steckst. Das muss man einfach respektieren, ist es doch eigentlich das, was auch für mich als „ideal“-Weltbild hinter dem steht, was andere mit dem ganzen Web2.0-Mashup-Content-Gedöns meinen.
Mein Problem: ich habe die Zeit nicht. Ich werde das Angebot von Herrn Preuß auf absehbare Zeit nicht annehmen können. Ich will das nicht beschönigen: natürlich KÖNNTE ich mir die Zeit irgendwo rauseisen, vielleicht müsste ich sowas aus meiner Google-Top-10-Verpflichtung heraus. Aber genau das ist der Punkt: wo du weitermachst, höre ich auf und sage „ok, bis hierhin, aber nur soweit ich es nach bestem Wissen und Gewissen tragen kann“.
Vielleicht sitzt er jetzt an seinem Rechner, lacht sich ins Fäustchen und freut sich über einen (weiteren) supernaiven (in seiner Welt vielleicht eingeschüchterten) Blogger, der ihm aufgesessen bzw. erlegen ist. Ich könnte mich im Gegenzug zurücklehnen und denken „na prima, da springen doch andere in die Lücke“ – was ich nicht tue, allerdings freudig zur Kenntnis nehme, dass das Kollektiv bzw. kollektive Gedächtnis sich eben nicht singulär manipulieren lässt. Allerdings würde ich von jedem Element dieses kollektiven Gedächtnisses auch erwarten, dieselbe Sorgfalt an den Tag zu legen wie du.
Für mich persönlich heißt es hier also tatsächlich „in dubio pro reo“, weil ich meine Rolle eben irgendwie definieren muss, und die heisst nunmal nicht „Pro-Blogger“ oder Journalist – wozu ich dich allerdings rechnen würde, auch wenn du selbst es wahrscheinlich eher „ambitioniertes Bloggen“ nennen würdest.
In diesem Sinne weiterhin viel Erfolg, man liest sich 🙂
1. April 2007 um 22:54 Uhr
Das hier sollte man sich vielleicht auch mal geben (überhaupt interessante Kommentare bzw. edits).
17. Juli 2014 um 21:12 Uhr
Wer von Verstößen der
* Euroweb Internet GmbH (Düsseldorf) und der von dieser beherrschten Töchter
** Webstyle GmbH (Düsseldorf)
** Internet Online Media GmbH (Düsseldorf)
gegen diese beide Urteile bzw. Verfügungen
– http://www.fastix.org/euroweb/Urteil_OLG_Duesseldorf_I20_U_66-13.pdf
– http://fastix.org/euroweb/Euroweb-Referenzkundenmasche-verboten-LG_Duesseldorf-34-O-67_14.pdf
erfährt,
wird von mir höflich gebeten, den Verstoß bei mir unter Angabe der
Kontaktadresse der mit der unlauteren/täuschenden Werbung angesprochenen
zu melden.
Ich kann dann, wenn sich der Verstoß oder die
Verstöße als beweisbar herausstellt (herausstellen), Ordnungsmittel
geltend machen. (Siehe Urteil/Beschluss)
Jörg Reinholz
Hafenstr. 67
34125 Kassel
Tel. 0561 317 22 77
Fax: 0561 317 22 76
joerg.reinholz@googlemail.com