2006 14. Feb

Ein Desaster.com

Irgendwann im letzten Jahr wurde ich über einen Artikel der Seite FAZ.NET auf einen besonderen Wecker aufmerksam: den Wurfwecker Smash. Wie der Name impliziert, kann man diesen ausschalten, indem man ihn gegen die Wand oder sonstwohin schleudert. Ein ideales Geburtstagsgeschenk.

Direkt im Artikel verlinkt: der Anbieter, namentlich der Webshop desaster.com. Ich bestelle also dort am 30.11.2005 den Wurfwecker Smash und zahle via PayPal – das Geld ist also sofort beim Shop! Da ich es eilig habe, schicke ich eine kurze Mail an den Shop, in dem ich Frage, ob eine Lieferung bis zum 3.12.2005 möglich sei. Die Antwort vom Shop:

Hallo KUNDE,

das klappt! geht am Montag raus. Da Du keine Variante angegeben hattest wählen wir Fussball. Das ist die einzige die derzeit auf Lager ist.

Herzliche Grüße
Deine desaster.com Crew

Ich muss wohl nicht sagen, dass es natürlich nicht nur nicht geklappt hat, sondern noch viel schlimmer kam. Am 12.12.2005 war der Wecker nämlich noch immer nicht da. Ich glaubte zunächst noch an ein technisches Problem und rief bei Desaster.com an, schickte zusätzlich die Details der Transaktion per Mail.

Der Lieferant habe den Shop leider versetzt. Mit der Lieferung sei aber täglich und natürlich vor Weihnachten zu rechnen. Man hat also nicht nur ein Lieferproblem, sondern mich über die Verfügbarkeit bestenfalls falsch informiert oder aber belogen.

Am 8.1.2006 (das ist deutlich nach Weihnachten) habe ich noch immer nichts von dem Laden gehört und schreibe eine weitere Mail in der ich um Stornierung und Rücküberweisung bitte. Telefonisch ist der Laden nicht erreichbar im neuen Jahr. Glücklicher Weise erhalte ich am 9.1.2006 eine Antwort:

Hallo KUNDE,

wir entschuldigen uns vielmals für die Lieferverzögerung!
Der Hersteller hat uns „sitzen gelassen“ und den Artikel nicht geliefert.

Wir stornieren selbstverständlich die Bestellung und überweisen dir den Betrag 15,80€ auf dein angegebenes Konto:

Tut uns leid!

Herzliche Grüße
Deine desaster.com Crew

Endlich nimmt dieses Kapitel auch ein Ende – denkste. Am 22.1.2006 habe ich weder etwas von der „Desaster-Crew“ gehört, noch eine Überweisung erhalten. Telefonisch ist nach wie vor niemand erreichbar. Ich habe schon an ein Insolvenz-Szenario gedacht… Also habe ich am 23.01.2006 ein Fax hingeschickt, durch das ich den Laden gemäß §286 BGB in Verzug setze und bis 31.1.2006 zur Erstattung auffordere. Bisher auch hier keine Reaktion. Mal abwarten.

Bisher bleibt festzuhalten: Der Shop macht seinem Namen leider alle Ehre.

Update
Am 24.1.2006 um 18.00 Uhr dann diese Mail:

Hallo KUNDE,

die Überweisung wurde heute getätigt! Wir bitten vielmals um Entschuldigung!

Herzliche Grüße
Deine desaster.com Crew

Liebe Desaster-Crew, ihr seid sicher nicht böse, wenn ich das erst glaube, wenn ich eine Buchung auf meinem Kontoauszug sehe.

PS:
Das Geld ist tatsächlich angekommen, und zwar mit Wertstellung 26.01. Erstmalig hat das Desaster also Wort gehalten.

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