2012 29. Apr

TrueCrypt und SSD-Performance: Samsung SSD 830

SSDs eignen sich super als sehr schnelle und gleichzeitig stromsparende Festplatten in PCs und Notebooks. Gründe für die Verschlüsselung von Festplatten gibt es einige, insbesondere bei Notebooks ist das Thema „Diebstahl“ sicherlich ganz vorne dabei. Es ist ärgerlich genug, wenn einem jemand ein 1.000-EUR-Notebook klaut, aber dann will ich wenigstens sichergehen, dass der Typ nicht auch noch meine Daten hat.

Aber: Verschlüsselung hat ihren Preis. Zum Einen braucht es Prozessor-Power um in Echtzeit Daten zu ver- und entschlüsseln, zum anderen dauern Festplatten-Zugriffe länger und die Transferraten von Festplatten (und leider auch SSDs) verringert sich deutlich.

Vor einiger Zeit hatte ich über die Performance auf TrueCrypt-verschlüsselten SSDs geschrieben. Damals benutzte ich die Intel G2 „Postville“-SSD mit 160 GB und eigenem Intel-Controller. Mittlerweile sind wir zwei Controller-Generationen weiter und ich habe mir eine neue SSD zugelegt in der Hoffnung, die Performance auch auf TrueCrypt-verschlüsselten SSDs steigern zu können.

Samsung SSD 830: bessere Performance mit TrueCrypt?

Also habe ich mir eine Samsung SSD 830 mit 256 GB zugelegt, weil diese in den einschlägigen Reviews von der Performance her gut abgeschnitten hatte. Zudem gilt sie als zuverlässig, was für mich auch ein wichtiges Kaufkriterium war.

Ich habe meine neue SSD eingebaut und die Alte auf die neue SSD geklont. Früher habe ich dafür Acronis True Image 11 eingesetzt, mittlerweile nutze ich die Software Paragon Festplatten Manager 12, die einen Umzug der Daten auch mit einem korrekten Alignment der Sektoren / Pages auf der SSD mit ein paar Klicks bewerkstelligen kann. Wie man ein laufendes Betriebssystem mit Freeware und Open Source-Tools auf eine SSD migriert bzw. das Alignment der SSD korrigiert, hatte ich in einem Artikel vor einiger Zeit beschrieben.

Benchmarks

Nun also zur Performance der Samsung SSD 830 einmal ohne Verschlüsselung und einmal mit TrueCrypt-Verschlüsselung (Full-Disk-Encryption (FDE) mit AES-256). Das Testsystem ist ein Core2Quad 9650 (@3.6 GHz) mit 4GB RAM (@1003 MHz, Dual Channel) auf einem ASUS P5Q Deluxe. OS ist Windows 7 x64 Pro.

Gemessen habe ich mit dem Tool AS SSD Benchmark. Die Werte im oberen Diagramm sind MByte/s.

 

Fazit: die neue Samsung-SSD ist mit FDE teilweise deutlich langsamer als die alte Intel-SSD

Wie man sehen kann, ist der Unterschied mehr als deutlich. Bis zu 87% Performance-Verlust sind schon happig. Eines muss man allerdings anmerken: ich habe die SSD per SATA-2 angeschlossen und nicht via SATA-3. Allerdings sollte der Unterschied gerade in diesem Szenario nicht besonders groß sein.

Auf der anderen Seite muss man auch feststellen: insbesondere bei 4k-Zugriffen (lesen) leistet die SSD noch immer knapp 10 MByte/s, was ein Wert ist, an den keine herkömmliche HDD herankommt. Die liegen so bei 0,1-0,15 Mbyte/s. Der Performance-Vorteil ist also immer noch immens, allerdings sind die Einbußen im Vergleich ohne Verschlüsselung mit 50% recht hoch.

Was ich auch interessant finde: wenn ich mir die Benchmarks mit meiner Intel-SSD von 2010 ansehe, dann muss ich feststellen, dass bei der neuen Samsung-SSD insbesondere die Transferraten mit TrueCrypt-Verschlüsselung langsamer sind, als mit der drei Jahre alten SSD von „damals“. Das werde ich nochmal separat in einem Post gegenüberstellen 🙂

Es bleibt also alles beim Alten: jeder muss wissen, ob das Plus an Datensicherheit diese Einschränkung wert ist oder nicht.

Update 2012-12-05

Es gibt Neuigkeiten zum Thema Performance-Vorteile einer Spare Area auf SSDs.

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