xXx² – State of the Union
Mit infantilier Vorfreude marschiere ich geradewegs ins Kino. TripleX² ist da. Für mich ziemlich überraschend, denn ich hatte davon erst eine Woche vorher gehört. Ich freue mich auf knapp zwei Stunden BummBumm und Peng. Im ersten Teil war Vin Diesel schon geil: Völlig übertriebene und sinnlose Mega-Stunts, coole Sprüche und dazu nicht in dieses schwule Formalienkorsett eines James Bond gezwängt. Hatte was. Also: Karte gekauft, hinsetzen, Film ab.
Der Anfang ist recht vielversprechend, das Hirn noch voller infantiler Pheromone: drei Super-Special-Force…Gestalten sprengen sich den Weg in eine ultrageheime NSA-Einrichtung frei und wollen dort etwas entwenden. So weit so gut. Nach dem Adrenalinrausch der ersten drei Minunten fällt dann schon auf, dass diese Gestalten eher wie etwas schmal geratene Ninja-Turtles aussehen. Aber egal, der Film geht ja weiter. Dann kommt Ice Cube ins Spiel. Angeheuert von Samuel L. Jackson. Naja, ich meine, andere Filme haben auch Schwächen. In einem phantasielosen Gewaltexzess und unter dem Beifall der anderen Knastis prügelt sich der Kerl seinen Weg aus dem Knast in die Freiheit – natürlich noch mit ein paar extrem² coolen Sprüchen. „In your face“ wäre wohl der richtige Ausdruck dafür. Überhaupt bemisst sich ja die Geilheit eines Actionhelden in einigen wenigen Punkten:
- Möglichst cool sein. Keine Emotionen. Immer Fresse ziehen und möglichst geringschätzig auf andere herabblicken
- Zu Unrecht (ganz wichtig!) im Knast sitzen oder sonstwie bestraft werden oder etwas erlitten haben
- Eine Spezialausbildung oder -fähigkeit besitzen, die mit dem Körper so gar nicht korresponidert
- Das Niederschlagen von Gegenern diesen immer im Vorfeld ankündigen! Das erhöht die Potenz nochmal um ein Vielfaches!
- Nach einem extremen Stunt dem Retter oder Beteiligten einen Spruch drücken, der durchblicken lässt, dass dieser eine Pfeife ist
Die Story geht weiter, aber bitte, das ist keine Story mehr. Der Verteidigungsminister der USA plant einen Militärputsch mithilfe einer Navy-Seals-Spezialeinheit, in der irgendwie alle Beteiligten des Films mal drin waren. Mehr oder weniger. Die Schwachsinnige Story lässt sich eigentlich nur noch durch die sinn- und hirnlos aneinander gereihten Stunts übertreffen. So dringend braucht man verschiedene Kulissen dafür, dass man völlig beknackte und unpassende Szenarien bemüht. Beispiel gefällig?!
Wie wäre es z.B. mit dem „Hochgeschwindigkeits-Evakuierungs-Zug des Präsidenten“ mit Bahnhof unter dem White House? Blöd genug? Wie auch immer. Aus diesem Karussell der Peinlichkeiten kann sich Triple X nicht mehr befreien und so endet der Film mit einem dermaßen platitüdisch angekündigten Sequel, welches man sich spätestens jetzt nun wirklich nicht mehr wünscht.
FAZIT
Sequel zu einem originellen Film, das leider dessen Niveau nicht halten kann. Würde sich wunderbar in die Riege der „Action-Film um 22.45 Uhr auf RTL II“-Werke einreihen und befasst sich primär mit der Befriedigung der Profilneurose farbiger Rapper. Absolut nicht sehenswert, leider.