GeekWeek: Raubkopierpiratenterroristen, Stuxnet-Thriller und Blasen
Persönlicher Status: am A****. Lungenentzündung führt zu „vergiss deine Urlaubsplanung“ und einer neuen Kategorie, der ich dafür frönen kann. Birth of the GeekWeek 🙂
GfK-Studie: Kino.to-Nutzer konsumieren mehr legales Material als andere Leute und zahlen auch noch mehr dafür (Telepolis)
Es ist doch eine Krux mit dieser Urheberrechtsmafia. Wenn dann mal ein Beleg dafür da ist, dass ihre Argumente gegen die Raubkopierverbrecher irgendwie nicht tragen, dann hält man die Studie eben zurück. Gestern noch die Forderung, dass man die Vorratsdatenspeicherung gegen Raubkopierer brauche (genau, dieselbe Vorratsdatenspeicherung, die mal nur ausschließlich also ganz, ganz exklusiv ausschließlich für die Jagd nach Terroristen gedacht war). Dann hoffen wir mal, dass wenigstens die Geheimagenten in den sozialen Netzwerken die Terroristen aufspüren oder dass unsere Bankdaten dafür taugen, die Schläferzellen auszuheben, die ja bisher extrem erfolgreich terrorisiert haben, insbesondere in Deutschland….
How Digital Detectives Deciphered Stuxnet, the Most Menacing Malware in History (Wired)
Sehr, sehr, sehr umfangreiche Coverage der Entschlüsselung und Analyse des Stuxnet-Virus. REM: Das war die Software, die mutmaßlich im Iran das Atomprogramm für Monate verzögert hatte, indem es notwendige Uran-Aufbereitungsanlagen manipuliert hat. Super spannend geschrieben, fast wie eine short novel. Liest sich wie ein High-Tech-Thriller…was es letztlich ja auch ist.
The AAA Bubble (FT Alphaville)
Ihr wisst, was „Triple A“ oder eben „AAA“ in der Finanzwelt bedeutet? Genau, das ist die bestmögliche Bewertung von Schuldverschreibungen. Deutsche Bundesobligationen haben z.B. ein AAA-Rating – sofern wir nicht noch den 23. Rettungsschrim für [beliebiges EU-Mitglied hier] zahlen müssen. Angeblich voll das zuverlässige System, weil die intelligentesten Superanalysten diese Bewertung nach fast transparenten Methoden durchführen. AAA bedeutet in etwa, „dass DER Schuldner nicht zahlt, ist so unwahrscheinlich wie der Tod durch ein gefrorenes Kackegeschoss aus einem Flugzeug innerhalb der nächsten drei Minuten“.
Guess what: während bis 1990 nur ca. 20% aller Schuldverschreibungen ein AAA-Rating hatten, waren es seit 2000 dann schon über 50%. Aber nein, die Ratingagenturen sind natürlich völlig unschuldig an der Misere, genauso wie die ganzen institutionellen Anleger, die sich jahrzehntelang offenbar völlig blind darauf verlassen haben (und es auch heute noch tun).