2004 08. Nov

Examensparty

Phase V
Final Countdown. In einigen Sektionen der Räume ist das Licht schon an, die Security sammelt einige Leute auf, man hört, dass die Polizei draussen zu Gange sei. Jetzt wird es brenzlig und man wird immer wieder in moralische Patt-Situationen gebracht. Soll man dem total zugedröhnten Mädel auf Geheiß seiner Begleitung noch einen Wodka-O bringen? Soll man dem Typen, der sich seit 23.20 Uhr mit der linken Hand von unten am Tresen festhält, noch ein Beck’s geben? Aber da naht schon die Queen of the Night. Schon vorher hat das Mädel mit dem aufreizenden „ich hab fast nichts an“-Oberteil mit diesem gewissen Wink ihre Drinks bestellt. Ihr Gang ist jetzt nicht mehr so gerade. Gute Arbeit. Wieder packt sie ihre voluminöse Oberweite auf die Theke, guckt einen an wie „faß mal an“ und bestellt – nicht weniger als 8 Wodka-Lemon. Ich gucke verdutzt hinter sie, um vielleicht Freundinnen oder Begleiter auszumachen, nichts. „Kleine, von 8 Wodka-Lemon wirst du heute höchstens träumen.“ Mein Chef würde mich umbringen. Aber dem Berufsethos wurde Genüge getan. Wie auf Kommando winkt Sie sich zwei verwegene Typen aus der tanzenden Menge, drei-Tage-Bärte, sehr verrucht. Kurze Einflüsterungen und jeder der drei bestellt drei Wodka-Lemon. Unglaublich. naja, ich bin ja nicht der liebe Gott, also gibts für die Kerle je drei „Erektile Dysfunktionatoren“ und für die Dame drei Lemon mit etwas Wodka drin. Merkt eh keiner mehr um diese Zeit. Wäre ich mal fair geblieben, denn die beiden verziehen sich wieder und dann fängt Sabine an, ihre Cocktails selbst zu schlürfen. Was für ein Anblick: sieben Wodkas in a row und einen in der schon nicht mehr ganz koordinierten Hand – herzlichen Glückwunsch.

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