Dresdner Bank und Commerzbank
Gestern habe ich mich an dieser Stelle sehr ausführlich über die deutschen Banken und ihre Probleme seit den 1990er Jahren ausgelassen. Wie zur Untermauerung meiner Kernthese flattert mir heute ein Schreiben ins Haus, das in diesen Tagen wahrscheinlich Millionen von Kunden erhalten:
Und, fällt etwas auf? Richtig, da steht: man will mir (dem Kunden) erklären, „warum der Zusammenschluss […] in Ihrem besten Interesse ist“.
Und dann steht da der gelbe Absatz, der par excellance belegt, dass es primär (=an erster Stelle stehend) NICHT um die Kunden geht, sondern um die Bank. Zum besseren Verständnis der geneigten Leserschaft übersetze ich mal:
Dresdner Bank und Commerzbank machen was richtig Geiles, Dickes, Großes. Zusammen haben wir den Längsten und sowas von…mein Gott…dicke Eier. Muahaha. Und diese beiden verdammt dicken Eier haben wir in EINEN Sack gepackt -sind wir geil?!- und legen Sie jetzt im europäischen Showroom für die Längsten mit den dicksten Eiern aus, damit jeder es sieht, dass wir jetzt dazu gehören. Endlich. Punkt.
Wie kann man auf die Idee kommen, diesen Punkt als ersten in einer Argumentation für Kunden zu formulieren? Da ist für mich als Kunden eine Null-Information. Das haben die Macher dann auch bemerkt und beflissen drei weitere Sätze nachgeschoben – von denen Nummer zwei und drei (die ersten beiden in grün) eigentlich mal identisch sind. Und weil es viel mehr eigentlich nicht zu sagen gibt, wiederholt man das nochmal im ersten Absatz nach den Stichpunkten.
Soviel abschließend zum Thema „deutsche Banken und ihre Kunden(orientierung)“. 😀