Wie gut ist die Wikipedia?
Nach dem jüngsten Skandal in der bisher heilen Wikipedia-Welt -der im übrigen auf einem Scherz beruhte und seinen Urheber mittlerweile den Job gekostet hat- stellt sich eigentlich für jeden Nutzer die Frage: Was kann die Wikipedia und was kann sie nicht?!
Während also die etablierten Platzhirsche natürlich behaupten, dass das Ganze nichts weiter als ein Sammelsurium nicht überprüfbarer, ergo unbrauchbarer Texte und Artikel sei, kontert nun ein renommiertes Magazin: das Nature stellt in einer aktuellen Ausgabe fest, dass im naturwissenschaftlichen Bereich die Wikipdia fast genauso gut abschneidet wie die Encyclopedia Britannica.
Rumms. Ich glaube, das müssen unsere lieben Freunde von Brockhaus, Meyers & Co. erstmal sacken lassen – zumal es medial wunderschön gestreut und so auch in einer weiteren „renommierten Quelle“ erwähnt wird.
Bleibt als Fazit eigentlich nur: wenn es um Technik oder Naturwissenschaften geht, ist die Wikipedia mindestens genauso gut wie alle anderen Werke – denn die Aktualität der Beiträge, eigentlich die große Stärke eines Systems wie der Wikipedia- wurde gar nicht ermittelt bzw. gemessen. Und Artikel über alles andere -Geschichte, Personen, Organisationen- dürften auch in der Print-Konkurrenz eher subjektiv ausfallen, da sich häufig definitive Aussagen nicht treffen lassen oder z.B. nach jahrelangem und mehrfach expertisiertem Glauben daran, dass die Buchstaben FH die Tagebücher von Adolf Hitler kennzeichnen herauskommt, dass das doch nicht so ganz sein kann.
Haben sie das nicht gewusst?
Update
Ebenfalls bei der ZEIT findet sich auch ein „Test der Enzyklopädien“ aus Oktober 2004, schon damals schnitt die Wikipedia gut ab.